Die Zweitmeinung hätte er uns nicht extra anraten müssen, denn unser ohnehin schon bröckelndes Vertrauen war nun komplett zerstört. Nach einem halben Jahr intensiver Therapie, konservativ (durch Spreizschienenanlage und Becken-Bein-Gips) und operativ, war die Hüfte schlimmer als je zuvor.
Und nun will ich nochmal explizit betonen, dass meine Große trotz der Strapazen, die sie in ihrem kurzen Leben schon in Kauf nehmen musste, ein strahlender Sonnenschein war (und immer noch ist). Selten am Schreien, viel am Lachen… außer der Hüftanomalie entwickelte sie sich prächtig. Ich finde es wichtig, ein Kind nicht auf sein Leiden zu reduzieren, sondern das gesunde Wesen außenrum zu genießen. Und das taten wir! Wir wollten so normal leben wie es die Umstände zuließen. Ganz oft wurde uns gesagt, dass wir das alles so wunderbar meistern und so stark sind. Die Stärke hat uns die Große gegeben.
Und dann endlich fanden wir den Weg zu kompetenten, einfühlsamen Ärzten, die uns zwar auch nichts Positiveres erzählen konnten, aber wenigstens endlich mal Klartext redeten…